Montag, 7. September 2015

gné mou do na végbé o

Ich dachte mir, ich nutze mal die Gelegenheit, das Internet funktioniert gerade einigermaßen, um euch noch einmal auf den neuesten Stand zu bringen. Ich sitze jeden Morgen in der Bibliothek und lerne Französisch, eigentlich. Praktisch finde ich Ewe aber viel cooler. Ich stelle mich auch garnicht so doof an, die leute hier freuen sich immer, wenn ich mich darin versuche, in Ewe mit ihnen zu kommunizieren. Die Überschrift bedeutet übrigens: "Ich spreche kein Ewe". Die Nachmittage verbringen wir mit den Jugendlichen, die herkommen. Wir machen dann einfach spontan irgendwas, worauf wir Lust haben, Fußball oder Volleyball oder so.
Wir durften aber aber auch schon an ein paar besonderen Veranstaltungen teilnehmen. Donnerstag waren wir in Bagbe, beim Landwirtschaftsprojekt, das der YMCA dort hat, um die Absolventen zu verabschieden. Das war schon sehr cool. Ich fand es aber etwas irritierend, dass wildfremde Leute Fotos von mir gemacht haben und, dass die Mitarbeiter vom YMCA Bagbe mich nach neuen Projektideen gefragt haben und sich glaube ich irgendwas tolles von mir erhofft haben.
Am Wochenende habe ich die vermutlich interessanteste, aber auch herausforderndste Erfahrung meines Lebens gemacht. Wir waren in Kouma Bala, einem winzigkleinen Dorf in der Nähe von Kpalimé, zu einer Beerdigung von irgendwem, den meine Gastfamilie kannte. Ich glaube, jetzt weiß ich, was ein Kulturschock ist. Das Klo ist ein Loch im Boden, fließendes Wasser gibt es nicht und viele Leute leben tatsächlich in halbvergammelten Lehmhütten. Außerdem hat es mich leicht überfordert, dass die Familie des Verstorbenen sich für meine Anwesenheit bedankt hat und, dass ich die ganze Zeit von einer Horde Kinder umgeben war, die immer yovo, yovo gerufen haben und mich angefasst haben wie ein Tier im Zoo. Da war auch ein Mann, der mir vorschlug, ihn zu heiraten. Ich war doch ziemlich froh, danach wieder ins luxuriöse Lomé  zu meinen ganzen Gastgeschwistern zurückkehren zu dürfen.
Gestern war ich am Strand in der Strandbar Cocobeach zur Verabschiedung von irgendwelchen englischen Volontären, die ich eigentlich kaum kannte. War aber nicht schlecht, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich irgendwie nicht so richtig damit umgehen kann, dass ich von fremden Männern angefasst, angetanzt und nach meiner Nummer gefragt werde. Ich weiß nie, wie ich jetzt am besten reagieren soll, irgendwie lassen die sich auch nicht abwimmeln.
Naja, diese Woche geht die Arbeit, wie gewohnt weiter, wir sind die meiste Zeit uns selbst überlassen, lernen Französisch und Ewe und machen, worauf wir halt so Lust haben. Heute bei der Mitarbeiterbesprechung sollten wir über die letzte Woche und unsere Pläne für diese Woche berichten. Diese Aufforderung traf uns leider ziemlich unvorbereitet, aber ich habe mich glaube ich doch ganz gut geschlagen. Nachmittags wird es noch eine Kennlernveranstaltung mit den Mitarbeitern geben

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